Migräne gehört zu den häufigsten Kopfschmerzformen, etwa 10% der Bevölkerung leidet an Migräne. Migräne ist gekennzeichnet durch anfallsartig auftretende und periodisch wiederkehrende Kopfschmerzen, welche unbehandelt 4 bis 72 Stunden lang dauern. Der Schmerz ist meistens heftig, häufig einseitig und hat einen pochenden, pulsierenden Charakter. Typische Begleiterscheinungen sind Übelkeit und/oder Erbrechen und Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen.
Etwa 10-15% aller MigränepatientInnen haben eine Migräne mit Aura. In diesen Fällen treten vor der Kopfschmerzattacke neurologische Ausfallserscheinungen und Störungen auf. Am häufigsten sind optische Eindrücke (Lichtblitze, Flimmern), es können Gefühlstörungen vorkommen, seltener sind Sprachstörungen und sehr selten Lähmungen. Eine Vielzahl an Reizen, z.B. Stress, Veränderungen des Tagesrhythmus, hormonelle Veränderungen, Auslassen von Mahlzeiten, Überanstrengung können einen Migräneanfall auslösen. Die Migräne kann in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden.
Die Mehrheit der Patienten benötigt eine medikamentöse Attackenbehandlung, die sogenannte Akutbehandlung. Treten die Attacken häufiger als drei Mal pro Monat auf oder sprechen auf eine Akutbehandlung schlecht an, ist zur Vorbeugung eine prophylaktische Therapie sinnvoll. Bei der Vorbeugung sind neben den Medikamenten die nicht-medikamentöse Strategien (z.B. Ausdauersport, Entspannungsübungen, Verhaltenstherapie) von großer Bedeutung.
Informationsblatt der Marktgemeinde Maria Enzersdorf, Mai 2020 – Dr. Nora Manhalter informiert